Jahresausflug So., 17. bis Sa. 23. September 2023

Gut gelaunt mit Vorfreude, angenehmen Geplauder untereinander, ohne Staus, landete die Reisegruppe gegen 17:30 Uhr in Stavenhagen der Geburtsstadt des Mundartdichters Fritz Reuter. Gleich montags ging’s mit dem örtlichen Reiseleiter auf der Route der Backsteingotik nach Neubrandenburg, der Vier-Tore-Stadt. Die imposanten Stadttore aus Backstein sind schon vom Bus aus zu bewundern: Gebrannte Steine, dekorativ abgesetzt mit weiß gestrichenen Elementen und den typisch gotischen Bögen und Maßwerken.

Die Stadtmauer besteht aus Feldsteinen der eiszeitlichen Endmoränegebiete. Alle ca. 30 m ist ein sog. Wiekhaus eingefügt. Diese dienten einst der Verteidigung. Weiter ging’s auf den typisch kerzengeraden Straßen nach Neustrelitz. Kaum zu glauben, dass es heute noch Toteislöcher in den Feldern gibt, die die Eiszeit geformt hat. – sog. Sölle, meist mit Buschwerk besiedelt und Rückzugsort für die Tierwelt. Kraniche pausieren, um für den Weiterflug Nahrung und Kraft zu sammeln. Die Straße führt streckenweise durch den Müritz-Nationalpark. An einer alten Kachelofenfabrik parkte der Bus für eine wichtige Pause – langjährig beliebtes Ritual bei allen Fahrten: Das selbst gebrannte Rodheimer Kirschwasser durfte getestet werden. Ein guter Brand, aromatisch aber mild. Neustrelitz, im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte war früher Residenzstadt mecklenburgischer Herzöge und europaweit einzigartig ist die barocke Stadtanlage – der vom quadratischen Markt ausgehende achtstrahlige Straßenstern. Nächster Halt war Waren. An der Südseite des Neuen Rathauses kann man noch heute ein Einschussloch aus der Zeit des Kapp-Putsches von 1920 sehen. Endpunkt der Stadtführung ist am Hafen, von wo am Dienstag Tag die 7-Seen-Fahrt auf der Müritz startet. In Torgelow am See bekam die Gruppe Filmaufnahmen vorgeführt aus dem Horst eines Seeadlers, Deutschlands Wappentier. Fast schon ausgestorben konnte er sich hier nach zahlreichen Schutzmaßnahmen wieder vermehren. Sonnenschein und Schäfchenwolken begleiteten am Dienstag die Schifffahrt auf der Müritz nach Plau am See mit Hubbrücke, malerischer Altstadt und Lokalen zur Einkehr. Der Abend klang fröhlich aus mit Sekt, Tanz und Polonäse, denn 70 Jahre OGV-Reisen müssen gefeiert werden. Auf Hin- und Rückfahrt am Mittwoch gab es Informationen über Landschaft, Tierwelt, Wiedervernässung usw. Kraniche flogen und ästen links und rechts des Weges. Sie gelten als Glücksvögel. Hat gepasst, das Wetter hielt. In Ahlbeck auf Usedom angekommen konnte, wer wollte mit dem Kaiserbäder Express fahren, dann blieb auch Zeit für die Seebrücke. Alle anderen bummelten entlang der Promenade nach Heringsdorf, immer mit Blick auf Strand, tolle Villen, Riesenrad usw.

Ziel am Donnerstag war die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst mit Spaziergang zum Hochufer, nahe der Künstlerkolonie in Ahrenshoop und zum Abschluss die Seebrücke. Freitags, erstmals bei bedecktem Himmel, ging’s nach Rostock und nach der Stadtführung mit dem Schiff nach Warnemünde. Dort strahlte wieder die Sonne. Zurück im Hotel bedankten sich im Namen aller Ulrike See, Doris Soff und Beisitzer Walter Soff bei dem 2. Vorsitzenden Bernd Winkler, der seit vielen Jahren in Zusammenarbeit mit dem Busunternehmen alles organisiert. Bestens gelaunt und rechtschaffen müde endete die Reise in Rodheim um 17:30 Uhr. Für das nächste Jahr ist im September eine Reise in den Bayrischen Wald geplant.

P.Hellmeck